RISA auf Hamburger Schulhöfen: Begeisterung für naturnahe Entwässerung
Im Rahmen der RISA (RegenInfraStrukturAnpassung) lud das Team „Wasserwirtschaft und Quartiersentwicklung“ von HAMBURG WASSER zusammen mit der RISA Leitstelle am 17. September 2024 rund 25 Fachleute aus Raum- und Landschaftsplanung sowie Mitarbeitende der Schulbau Hamburg (SBH) zur Besichtigung der naturnahen Entwässerungslösungen auf den Schulhöfen ein. Präsentiert wurden die gelungenen Umbauten, die den Umgang mit Regenwasser nachhaltig und zukunftsweisend gestalten.
Klimaangepasste Schulhöfe als Lernorte
Angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse wird der Bedarf an Klimaanpassungsmaßnahmen immer deutlicher. Mit RISA rückt die naturnahe Gestaltung von Wasser und Grün in den Mittelpunkt der städtischen Infrastruktur – sowohl im Bestand als auch im Neubau. Ziel ist unter anderem die Verbesserung des Stadtklimas und die Förderung der Grundwasserneubildung durch naturnahe Wasserkreisläufe und eine wirksame Starkregenvorsorge. Eine entsprechende Gestaltung von Schulhöfen spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie RISA erlebbar macht und als Lernort für Klimaanpassung genutzt werden kann.
Pionierprojekt: Die Grundschule Wegenkamp als Vorreiter
An den beiden Schulen wurde eindrucksvoll gezeigt, wie durch gezielte Maßnahmen klimaangepasste Schulhöfe geschaffen werden können. Besondere Aufmerksamkeit galt der Grundschule Wegenkamp, einem der ersten RISA-Schulhöfe, der bereits 2013 eingeweiht wurde. Die Grundschule beeindruckte vor allem durch ein ausgeklügeltes Mulden-System, das Regenwasser sammelt und vor Ort versickert. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass die Pflege und Wartung des Regenentwässerungssystems einfach und problemlos sind. Denn dank der offenen Oberflächenentwässerung lassen sich mögliche Engpässe leicht erkennen, schnell beheben und einfach reinigen – eine effiziente und kostengünstige Lösung.
Albrecht-Thaer-Gymnasium: Ein weiterentwickeltes Konzept
Am Albrecht-Thaer-Gymnasium wurde das Prinzip in einer weiterentwickelten Form umgesetzt. Hier lag der Fokus zusätzlich auf der Schaffung vielseitiger Naturräume und einer umfassenden Entsiegelung. Asphaltierte Flächen wurden durch Wildblumenwiesen, Versickerungsmulden, einen Schulgarten und wasserdurchlässige Beläge ersetzt. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Klimaanpassung bei, sondern bieten den Schülerinnen und Schülern auch wertvolle grüne Lernräume. Besonders beeindruckend ist die Verbindung von Klimaanpassung und Förderung der Biodiversität, die den Schulhof zu einem vielfältigen und widerstandsfähigen Lebensraum macht.
Langfristiger Betrieb: Kein Hindernis, sondern ein Erfolgsmodell
Die Umsetzung der naturnahen Entwässerungsplanung an den beiden Schulen zeigt, dass das nachhaltige Regenwassermanagement auch langfristig im Betrieb funktioniert, ohne zusätzliche Kosten oder erhöhten Pflegeaufwand zu verursachen. Dank der einfachen Wartung und der robusten Systeme haben sich die Maßnahmen als äußerst praxistauglich erwiesen.
Fazit: Mehr als nur ein Schulhof
Die naturnahe Umgestaltung der Schulhöfe in Hamburg verbessert nicht nur die Aufenthaltsqualität für Schülerinnen und Schülern, sondern leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung. Sie zeigen, wie zukunftsorientierte Schulhöfe gestaltet werden können: nachhaltig, klimafreundlich, wassersensibel und als abwechslungsreiche Lern- und Lebensräume für kommende Generationen.